Alles Gute zum Geburtstag, lieber György Ligeti! – A 100-year Celebration
Mittwoch, 10. Mai 2023 16.00 Uhr
Solitär Universität Mozarteum Mirabellplatz 1
Eine Veranstaltung des Institutes für Neue Musik
Konzeption
Simone Fontanelli & Chungki Min
Zu Farbe, Form und Konsistenz assoziiere ich fast immer Klänge, wie auch umgekehrt zu jeder akustischen Sensation Form, Farbe und materielle Beschaffenheit. Sogar abstrakte Begriffe wie Quantitäten, Beziehungen, Zusammenhänge und Vorgänge erscheinen mir versinnlicht und haben ihren Platz in einem imaginären Raum. (György Ligeti)
György Ligeti wurde am 28.5.1923 als Sohn ungarisch-jüdischer Eltern in Dicsőszentmárton (heute Târnǎveni, Siebenbürgen/Rumänien) geboren. Von 1941 bis 1943 studierte er bei Ferenc Farkas am Konservatorium in Klausenburg, von 1945 bis 1949 an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest bei Sándor Veress, Pál Járdányi und Lajos Bárdos. Nach der Niederschlagung des Aufstandes in seiner Heimat verließ er im Dezember 1956 Ungarn aus politischen wie künstlerischen Gründen.
Während der Zeit als freier Mitarbeiter im Studio für elektronische Musik des WDR Köln (1957 bis 1958) setzte er sich intensiv mit der Musik von Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und Pierre Boulez auseinander. In den 1960er Jahren wirkte Ligeti als Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik und als Gastprofessor an der Stockholmer Musikhochschule. 1969 bis 1970 war er Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Berlin, 1972 Composer in Residence an der Stanford University in Kalifornien. Ein Jahr später wurde er als Professor für Komposition an die Hamburger Musikhochschule berufen. Als Hochschullehrer (bis 1989) und als Komponist prägte Ligeti maßgeblich die internationale zeitgenössische Musik und wurde zum musikästhetischen Bezugspunkt einer ganzen Generation. Er starb am 12. Juni 2006 in Wien. In seinem Fall gilt die leidliche Tatsache, dass der Tod eines Schaffenden mit einer vorübergehenden Flaute seines Ansehens einhergeht, nicht: seine Musik wird weiterhin mit jener Selbstverständlichkeit programmiert, die einem Klassiker zusteht.
Präsentiert werden nicht nur die wohl bekannten Meisterwerke mit typischen Ligeti-Klängen der grossen Ensemblewerken, sondern viele seine frühe Werke – Lieder und Solo-/Kammermusikwerke in verschiedenen Stilen auch. Die Veranstaltung bietet durch den Vortrag und Konzert den Veränderungsprozess seiner Musiksprache von Jugendzeit bis zur höchsten Reife seines Lebens. Dadurch werden die Publikum wechselde Entwicklung durch verschiedene Zeiten und Regionen in seinem Leben sehen und hören.
PROGRAMM
Präsentation Ligeti – Einführungsgespräch/lecture (Simone Fontanelli*)
*) Alle Einführungen und Vortragen von Herr Fontanelli werden in Englischer Sprache gehalten.
Artikulation – Vortrag (Alexander Bauer) + Abspielung
2 Klavieretüden – Vortrag/analyse (Simone Fontanelli) + Aufführung
– Cordes à vide
– Pour Irina
Alba Llorach Roca, Klavier (Master Neue Musik. Klasse, Eung-Gu Kim)
++++ Pause ++++
Werke für Stimme und Klavier – Vortrag/Einleitung (Simone Fontanelli) + Aufführung
– Der Sommer
Ami Mizuri, Sopran (Klasse, Lisa Fornhammar)
Viktoria Korolionok, Klavier (Klasse, Tünde Kurucz)
– Aria von Gepopo aus „Le Grand Macabre”
Coco Lau, Sopran (Klasse, Lisa Fornhammar)
Viktoria Korolionok, Klavier
Cellosonate – Vortrag/Einlaeitung (Simone Fontanelli) + Aufführung
1. Dialogo
2. Capriccio
Duccio Delpiaz, Cello (Klasse, Matthias Bartolomey)
Sechs Bagatellen (Bläserquintett) – Vortrag/Einlaeitung (Simone Fontanelli) + Aufführung
Leona Rajakowitsch, Flöte
Carlos Lafarga, Oboe
Maurycy Hartman, Klarinette
Francesco Quarata, Fagott
Gabriel Sieber, Horn
(Klasse Chungki Min)