Erinnern für die Zukunft: IN MEMORIAM MARKO FEINGOLD

Eine Veranstaltung von: Universität Mozarteum

Konzeption: Achim Bornhoeft, Stefan David Hummel, Klemens Vereno
Rezitation: Rektorin Elisabeth Gutjahr
Dirigent: Wolfgang Danzmayr

Konzert und Lesung mit Lehrenden, Studierenden
und Alumni der Universität Mozarteum Salzburg

Werke von Salzburger Komponistinnen und Komponisten

Eine Veranstaltung des Institutes für Neue Musik, der IG Komponisten und der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM)

Mit Marko Feingold verstarb heuer im 106. Lebensjahr einer der letzten Zeitzeugen des Holocaust, Österreichs ältester überlebender KZ-Insasse. „Es wird ein Mensch fehlen, der zuhören konnte, einer, der Sorgen und Fragen ernst nahm. Und fehlen wird er vor allem als Erzähler, als Augenzeuge des Schreckens, als einer, der sein Wissen um die Abgründe und Abscheulichkeiten des Lebens nicht aus Büchern lernen musste, sondern einer, der das alles furchtbar am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte“, wird der langjährige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg in einem Nachruf beschrieben.

Erinnern für die Zukunft: Marko Feingold überlebte vier Konzentrationslager, darunter Auschwitz und Dachau, und trat trotzdem nicht mit Hass oder Rachegedanken an die Öffentlichkeit. Sein Bestreben war stets die Versöhnung, der interreligiöse Dialog, das Erinnern für die Zukunft. Seit den 1980er-Jahren hielt er als Zeitzeuge Vorträge vor Schulklassen, Studierenden und anderen interessierten Gruppen. Jeder, der ihn persönlich im Gespräch erleben durfte, war von seinen Erzählungen bewegt und berührt. Er scheute nicht die Begegnung mit Antisemiten oder den Besuch von rechtsextremen Straftätern im Gefängnis. Im Leben von Marko Feingold waren soziales Engagement, Toleranz und Dialogbereitschaft (auch und vor allem mit Andersdenkenden) sowie die unermüdliche Aufklärungsarbeit eine Selbstverständlichkeit, wenn nicht gar eine Notwendigkeit.

Am 19. September 2019 ist Marko Feingolds Kampf gegen das Vergessen in Salzburg zu Ende gegangen. Er selbst – und alles, was er uns zu sagen hatte – wird unvergessen bleiben.

Eintritt frei!